Fuelüer - Leister

To de Tiit as Exoff gründ wurn is, haan de Breemer Kouplüer veel to doun. Neben Hamborch weer Breem'n de tweitgrötzte Hoob'n in Düütschland. Vo all'm hedd man dat maiste inföiert un dat weer verdammt nich einfach aal de Woar'n wiiter to befördern. In Breem'n geiv dat to de Tiit weinich Transportunnerneem'n un so hedd sek dat ergeeb'n, dat Buern ut use Geeg'nd insprung'n sind. Un jem köim dat ouk Gout to pass, dat se an de Houpthannelsweech no Oss'nbröich un no Hannober woon'n döön. De maisten haarn oul al Erforung'n met Peergespann'n. De Breemer Fuerlüer bleib'n fook'n met er Gespann in'n Sand steek'n un so haars de Buern wenn se met er eig'n Peer dorvospann'n döin noch'n beeten Geld neeb'nbi. Un so köim dat, dat jimmer Meer Fuerlüer ut Exoff, Brink'n un Leis sek in den Deins von de Breemer Kouplüer stellt hebbt un de Woaren von 'Breemen no Süddüütland broch hebbt. Um 1830 sind dat um de 250 Fuerlüer ween, 178 ut Leis, 17 ut 'Brink'n, 9 von Exoff, 20 ut Bain, 7 ut Siik, 2 ut Süstedt, 1 ut Sudwai, 4 ut Oarst'n un 1 ut Hoob'nhuus'n. Blous 20 köim'n ut Breem'n sülls. Einige haarn sougoor merere Gespanne. Dat is oberleebert, dat in Leis Claus Schulte dat grötzte Fuergeschäff haar. Tiitwiis 28 Peer, ne eig'ne Smear un sougoor ne eig'ne Stellmookerei. Un wail de maist'n ut Leis köim'n hedd man de Fuerlüer "Leister" nennt. Leister weer domools de Noom'n fo aal Fuerlüer ut use Gegend. Konkurrenz geiv dat blous noch in Süddüütschland un in Thüringen. Fo den Platz Breem'n haarn se ober keine Bedüütung. In ein Goutacht'n von 1825 is dorober schreeb'n wurn:

 

"Die fremden oder eigentlichen oberländischen Fuhrleute sind nur unbedeutend wenig an der Zahl gegen die in unserer Nachbarschaft wohnenden und haben obendrein noch viel Spielraum vor diesen voraus, denn hat ein Fremder im Oberlande auch auf Bremen seine Ladung, und hört bis nach Hannover, daß in Harburg, Lüneburg etc. der Frachtlohn höher als in Bremen sey, so giebt er seine Ladung in Hannover ab und kommt nicht auf hier, welche hannöversche Fuhrleute, welche sonst leer, aber doch bestimmt auf hier gekommen wären, mitgebracht wird, dagegen unsere benachbarten Fuhrleute mit ihrer Ladung auch hier eintreffen, wenn auch der Lohn in Haarburg oder Lüneburg höher steht."

 

De Leister weern in ganz Düütschland bekannt. Man kann seig'n, die Leister weern ne Mark'nbeteiknung. Dat güng so wiit, dat dat Amt Siik dorvo soorcht hedd, dat blous de Buern dat Fuergeschäff bedriib'n droff'n, de sek nix to Schuld'n koom'n loot'n haarn un de ouk inner Looch weern, einen Schoan to ersett'n. Un so nöim dat Amt Geleeg'nhait de sogenannt'n "Güterbesteder" in Bremen to rech'n Tiit to warnen. Am 28. Auguss 1827 schriff dat Amt Siik:

 

"Es wird uns seit einiger Zeit bemerklich, daß auch Miethsleute und Unverheyrathete aus hiesigem Amte beginnen, Pferde und Wagen sich anzuschaffen, und auf eigene Gefahr und Kosten Fracht zu fahren. Die Rücksicht nicht nur auf das Wohl dieser Amtseinwohner, da? sie bey diesem Gewerbe ein nicht durchzuführendes Wohlleben sich angewöhnen, und schädlich in ihre Familie übertragen, daß sie nicht in jeder Jahreszeit Verdienst finden, und dann Pferde umsonst füttern; daß sie selten des Vermögens sind. um die bey solchem Gewerbe vorfallenden Unglücksfälle, Unvorsichtigkeit und deren  Folgen ertragen zu können, gewöhnlich Schulden machen, in Konkurs gerathen und sich und die Ihrigen durch diesen für sie selten passende Gewerbe ins Unglück und an den Bettelstab bringen, sondern auch die Rücksichten , deren Wahrheit wir durch traurige neuere Beyspiele des Selbsterhängens eines solchen verschuldeten Frachtfahrers unterwegs neben dem beladenen Wagen, zum Aufenthalte der Waaren, des Entwendens der Waare in fernem Lande, mehrere Konkurse und gänzliche Verarmungen aus hiesigem Amte belegen zu können, bewegen und nöthigen uns, auf Mittel zur Stöhrung solcher Uebel Bedacht zu nehmen."

 

Dorno sind "diejenigen Frachtfahrer, denen Waaren anzuvertrauen gefährlich ist" ennel opschreeb'n.

De Güterbesteder hebbt sek jimmer wiiter entwickelt un weern de Vermittler twischen Koupmann un Fuermann. Un de Besteder kreig'n dat ouk fertich, dat twischen Koupmann un Fuermann kein direkter Verdrach mookt weern konn. Jimmer güng dat ober den Güterbesteder un disse Besteder löit'n sek betool'n un se hebbt out dat sougenannt Stoo'lrech infüert. Wenn ein Fuermann von sine Rais tröichköim, löit he sek von den Besteder indreeg'n . De Woarn hedd man stoopelt un wenn de volle Loodung stoopelt weer, kreich de Fuermann Bescheid to toarn. Den Fuerman stünn'n 24 Stünn'n to Verfüügung, de Woar'n optoloan. Wichich weer out, dat de Fuermann sek er inschriib'n loot'n komm, wenn de Peer, de he op sine Rais insett'n wull, wo in'n Huus weern. Un he droff bet de Rais lousgüng, de Peer ouk nich anners insett'n. De Fuerlüer ut Brink'n un Leis droff'n de Tiit bet se wo anne Reich weern ern Woog'n to beloan, op ern eig'n Hoff abait'n. Dat Stoop'lrech güll anfangs blous fo de Bringer un Leister Fuerlüer. Ers af den 11. November 1825 hörten ouk de Fuerlüer ut Bain un Siik dorto. Bi disse Geleg'nheit sind de Fuerlllüer mit Noom'n benennt: ut Siik; Heinrich Thiele, Joh. Hinrich Hellmann, Eberhard Reiners, Johann Siemer, Wilhelm Meyer, ut Bain: Cord Kruse, Joh. Hinrich Meyer, Dietrich Wisloh, Johann Cord Evers, Albert Harries, Cordt Ohlenwilke, Heinrich Ohrensen, Heinrich Maß, Hermann Löhmann, Gerd Heinr. Schütte, Carsten Lührs und Joh. Frann Bätjer. De Breemer  Senoot hedd am 24. März 1843 fasslech, worum de Woarn to versichern sind:

 

De Fuerlüer de woanners herköimen, moss'n op ere Frach in Breem'n töib'n. Se weern twung'n domet de Kost'n nich Oberhand nöim'n n'beet'n Hannel to bedriib'n met Woar'n ut ere Haimoot. De Wirtschaft'n weer ganz un goar op Utspannwirtschatt'n inricht. Se haarn mais ouk Rüüme fo Woar'n, dle op Verloodung töib'n moss'n.. Toun Deil weer disse Rüüme versichert. De Senoot von Breemen hedd am 24. März 1843 fasslech, worum de Woarn to versichern sind:

 

"Bekanntlich ist es in neuerer Zeit  immer mehr in Gebrauch gekommen, daß der Fuhrmann die Frachtgüter nicht bei dem Hause oder Packraume des Absenders aufladet, sondern sie mittelst kleiner Wagen von den verschiedenen Versendern zusammenholen und nach dem Wirtshause , wo er sich mit seinem Gespanne aufhält, bringen läßt, um sie demnächst, wenn er sich zur Abfahrt im Stande befindet, daselbst aufzuladen. In ähnlicher Art pflegt dann auch in Betreff der nach Bremen kommenden Güter die Ablieferung derselben an die einzelnen Empfänger bewerkstelligt zu werden."

 

De maisten Wirtshüüser fo de Fuerlüer leig'n in de Neistadt, in de Ousterstroot'n (Im Wappen von Osnabrück, Drei Kronen, Zur Sonne, Im gelben Pferde, Zu den drei Rosen), Westerstroot'n [Im goldenen Engel, Zur goldenen Krone, Im hannoverschen Wappen, Zum Walfisch] un Grout'n Johannisstroot'n. Wenn de Fuermann sin Woog'n beladd haar, kreich he einen vogedruckten Frachbreiv , wo de Woar'n stückwiis opfüürt weern:

 

Bremen....Anno 17

Hochgeehrte

Sende unter Geleite Gottes durch ….

von.....unter hiebey stehendem Signo &

No. auch dem Beding, daß der Fuhrmann die Güter ohnabgeladen auf einer Achse liefere, diesen Frachtbrieff, worin die geladenen Waaren nach ihren wahren Unterscheid und Gewichte specifice und richtig verzeichnet seyn, nicht versetze, sondern bey den Wagen lasse, und jedesmal bei den Zollen in Originali vorzeige, keine verbottenen Straßen fahre, auch allen Zoll und Weggeld getreulich entrichte, nachfoldende Waaren: Wurde nun der Fuhrmann obige sein Pflicht in acht nehmen, werden die Herren Zoll-Einnehmer, sich lediglich an dessen Person, Geschirr und Pferde halten. Nach richtiger und rechter Zeit wohlgecoditionieret gethaner Liefferung geliebe der Herr Fracht zu zahlen.

 

Dienstl gegrüßet, Adieu

D.Hern.D.w.

Wat dat Gewich von de Loodung anbelangt, geiv dat enge Grenz'n. Künstliche Stroot'n geiv dat op'n Lann oberhoupt nich. Blous hier un dor weer einige Stroot'n ploostert. So oul de Stroot'n von Brink'n no Breem'n. Dorfo moss man ober'n extro  Wegegeld betool'n. Man weer dorop fasslech, blous bestimmte Stroot'n to benutz'n:

"Von Nürnberg nach dem Heubach, Gerfenau, oder die Lange Wiesen auf Erfurth zum Löberthor hinein, durch die Stadt zum Andreasthor hinaus nach Nordhausen, Göttingen und dann nach Münden. Solches sind die rechten Straßen von Nürnberg in die Seestädte und wieder zurück, und da ein Fuhrmann eine andere Straße braucht oder betreten wird, ist strafwürdig."

Jeder konn nu sein, wi he dörköim. Wenn ein Spouer to wiit utföiert weer, so möik he eine neie dorneben. Houptsook de allgemeine Richtung stimmte. Op'n hailigen Baach bi Vils'n kann man noch sein, wi breit de Stroot'ns domools ween sind. Schuld doran weer ober ouk die unnerschiitliche Radstand von den verschiidenen Woogens. Oul ween de Herzoch Georg Wilhelm de Spouer op 5 Fout fasslech haar, konn he de Fuerlüer nicht twing'n, den Radstand to verännern. Ober de Vodeil weer so grout dat tominds de Fuerlüer de hier unnerweechs weers de Spouerbreide ännert hebbt. Anfangs weer man noch mit einassig'n Woog'ns unnerweechs. Langsoom köim'n ober Frachwoog'ns mit veer Röör op. Un blous de,, de sek dat laist'n konn'n hebbt umsaddelt. De Priis met allem Tobehör leich bi 540 bet 570 Maark. 

 

Gait bald wiiter

Heinz Tödtmann