Das Schöne an der plattdeutschen Sprache ist, dass einige Begriffe mehrfach in unterschiedlicher Bedeutung Verwendung finden und dass einige Begriffe nicht so ohne weiteres ins Hochdeutsche übertragen werden können.
anfoot'n
anfassen - wenn aber gesagt wird: he hedd de Deern anfoot, meint man, er hat sie vergewaltigt, sich an ihr vergangen
annern
ek neem 'n annern Woog'n - ich nehme einen anderen Wagen, aber: ek koom 'n annern Dach bedeutet - ich komm am Folgetag, also morgen:
daddeln
unsinniges Herumspielen, meistens mit einem Computer
Dativ/Akkusativ
sie schlägt ihn (Akkusativ) - plattdeujtsch: se slait em (Dativ!)
Deel
die Diele, Deil (wie game, flame ausgesprochen) dagegen ist der Teil bzw. Anteil: geev mi mool'n Deil af
dorbi hebbt se em to seen kreeg'n
auf Bremisch würde das wahrscheinlich heißen: dabei haben sie ihn zu sehen gekriegt - gemeint ist aber: dabei ist er erwischt worden
Dor kanns op af
bremisch: da kannst du drauf ab - gemeint ist: das stimmt genau
drabbeln
auch hier das Verschütten von Flüssigkeit, aber wesentlich mehr als nur tröpfeln
drock
ek hebb dat drock - ich bin in Eile
drömeln
träumend, ohne jeglichen Antrieb dahinschlendern
drüns'n
in weinerlichem Ton um etwas bitten, verlangen oder einfordern
kukuluur'n
herumspionieren des eigenen Vorteils wegen
Leddern
die Leiter-nicht zu verwechseln mit dem Filialleiter, das wird anders ausgedrückt: he is de Böberst in de Filiol
luur'n
warten (man könnte auch töib'n verwenden, aber luur'n ist eben auch lauernder
muddeln
in Dreck herumwühlen, herumhantieren
nain'n
Dieser Begriff wird in unterschiedlicher Weise eingesetzt: Se nait sek ein Kleid - Sie näht sich ein Kleid. He hedd em ein nait - Er hat ihm einen Schlag versetzt. Nai em! - Gibs ihm! He hedd er nait - Er hat sie ge..... (wobei es noch fraglich ist, wenn man den vorhergehenden Satz liest, dass es sich dabei um einvernehmlichen Sex gehandelt hat). he is utnait - er ist weggelaufen, er hat sich aus dem Staub gemacht
nusch_n
ek hebb em ein'n nuscht - ich habe ihm einen Schlag (Stoß) versetzt.
opsternootsch
aufsässig: se weer oarich opsternootsch - Aufständige hingegen sind Opstännige
plör'n
plör'n z. B. ist mehr als nur verschütten. Plör'n kann man nur mit Flüssigkeit
schall
se schall woll Schiit freet'n - zur Bezeichnung einer krankhaft Geizigen. sie soll wohl Sch. fressen oder man nimmt an, dass sie Sch. frisst
Schuer
Schauer - kann aber auch ein Unterstand gemeint sein: ek hebb mi dor verschuert
tais'n
etwas auf dem Boden ungewollt verstreuen
veklopp'n
verprügeln: se hebbt em vekloppt - kann aber auch verkaufen bedeuten: hess din Aujto al vekloppt?
vetoback'n
verprügeln - hat mit Tabak nichts zu tun