Flugzeugabsturz in Erichshof

 

 

Ein Bomber der Royal Australian Airforce vom Typ Vickers Wellington IV wird von der Flak abgeschossen und stürzt um 3.15 Uhr Auf dem Kleinen Feld (52°59’57 N 8°47’50 O) ab. Dabei kommt die gesamte Besatzung ums Leben.

 

 

 

Pilot FSgt. Brasher, Edward Keith Forbes, Service No. 404949, Alter 25

 

Navigator FSgt. Crowther, Allister Dalton, Service No. 411007, Alter 33

 

Bombenschütze Sgt. Johnson, Douglas Westbury, Service No. 403139, Alter 25

 

Funker/Bordschütze Sgt. Monk, William John Carr, Service No. 403793, Alter 28

 

Bordschütze FSgt. Bennett, Keith Campbell, Service No. 407992, Alter 22

 

 

 

 

 

 

 

Pilot Edward Brasher

 

 

 

 

 

 

Am gleichen Tagen werden noch zwei weitere Maschinen der RAF in Barrien und Bremen-Autobahn abgeschossen. Etwa zur gleichen Zeit beginnt der Angriff auf Stalingrad.

 

 

 

 

 

Wellington

 

 

 

 

 

Lisa Osterloh erinnert sich:

 

1941 füll’n de ersten Bomb’n, twischen Kemnau un Buer un bi us. 1942 wer ok dat Johr wo se dat Fluchtüch abschot’n han. Dat geev en Knrall, dat kann man sik vondoog gor nich mehr vostell’n. Wi löp’n rut un konn sehn, dat dat Fluchtüch up’n littschen Fell achter Tietschen dolkom’n wer. De dor in wen wer, wern all doot. Dat seh fürchterlich ut. Von den Upprall wern se’n halben Meter in’n Bodden inschlog’n.

 

 

 

Hermann Tietjen erinnert sich:

 

Wir hielten uns zu dieser Zeit im eigenen Keller auf – der Bunker war ja noch nicht gebaut – als wir das Flakfeuer hörten. Dann war plötzlich Ruhe und wir gingen nach draußen. Dann sahen wir ein Feuer auf dem kleinen Feld etwa hinter unserem Haus. Unser Nachbar Willi Borchers sagte noch: Go dor nich so wiet hen, als eine Explosion stattfand. Am anderen Tag konnten wir dann bei Tageslicht sehen, was passiert war. Ein englischer Bomber war abgeschossen worden und anschließend explodiert. Von der Besatzung hatte niemand überlebt. Zwei Soldaten hatten offensichtlich noch versucht, sich mit dem Fallschirm zu retten. Aber auch sie hatten es nicht mehr geschafft. Am darauf folgenden Tag wurden denn die Leichen mit einem Lastwagen geborgen. Als der Lkw von der Unfallstelle kommend auf den Weg Zum Teiche hinter unserem Haus einbiegen wollte, übersah er doch erheblichen Höhenunterschied des Weges zu unserem Grundstück,was zur Folge hatte, das der Lkw abrutschte und mit seiner Ladung umzukippen drohte. – Da in diesen Tagen alles genutzt wurde, was irgendwie brauchbar war, haben wir – nachdem wir tags drauf eine Tragfläche des abgeschossenen Flugzeugs bei Wöhlke im Straßengraben gefunden hatten – das Füllmaterial herausgenommen und daraus eine Polsterung für unser Pferdegeschirr gemacht.“

 

 

 

 

 

 

 

Heinz Tödtmann