De Osnobrücker Öbernachtung oder dat Ledigenheim

Glieks non ersten Weltkrieg im Johr 1919 bau de Isenbohn am Swarten Weg ene Unnerkunft. Von dissen Geböde gifft veele gode und slechte Erinnerungen. Ditt Hus weer för de Isenbohners bestimmt, dormit de Kerls en Dack öbern Kopp harn, för ene Nach oder ständig. Meistens kömen seut'n Osnobrückschen, doher de Nom.

 

So manche Deern tu Karkweyh und umto hett dor ern Isenbohner  kennen lert. Nun schall ditt Gebäude mit Vergangenheit verkoff wern. Wer hett dat domols glöft in de Blütetied! De meisten Karkweyher erinnert sick gern an ditt Hus und sine Besttied. Dor weer doch jimmer wat los, denn wo Jungkerls wohnt, dor is ok Remmi-Demmi. Fass jede Deern, de hier an vobi moss, weer neeschierig vom Finster ut nokeken. Manchmol keken ok mehrere Köppe rut und fleitjen de Deerns no. Ok Quetschkasten Musik schall herut.

 

För de Freetied harn de Kerls sick en Turnreck baut, denn gode Turners geft twischen de Osnobrückers, erinner mi noch an en "Fritz Wegehöft". He konn sogor den Riesenswunk und wi de Übungen al heten, weer ok im Turnverein "Frisch auf".

 

Besondere Erinnerungen heb es als Jung von tein Johr von dem Neebau. De fremde Mürker und Betonfirmo weer noch in de Grund am arbeiten und legen Konol ut Tonrohre för de Abwässer. Wi Jungs harn al lang spitz kregen, dat de Mürkers schöne lange Rohrstöcker brukten ton Konol utputzen. Dat de Stöcker beter weern ton Flitzebogenbögen als use Wernstöcker harn wi ok spitz. Bloss erst mol hebben und wegeweden weer tweeerlei, denn de Stöcker kömen unner Verschluss in de Beracken.

 

En Sönndagmorgen kom dat Unglück op mi to. Mudder har mi besonners fein mokt, Vadder har ut'n Krieg feldgrauen Stoff mitbrog, de wör blau farft und Snieder Schiernbek, use Nachbor, mök mi en Anzug dorut, denn ek dissen Morgen ton ersten Mol anhar. So güng dat glieks mit den schönen Anzug no de Obernachtung, denn dor weer us Speelplatz.Wälge Jungs förn mit de Kipplorn und wi, Johann, Hemman, Jan und ek, Nachborskinner, möken us an de Beracken to schaffen, wo de Rohrstöcker innen weern. Wi wörn so richtig an breken, denn de Finsterklappen güngen ganz slech open. dor köm de Poliefr ut ene Dörn rutsetten. Wi stöben ut'nanner wi Höhner und ek blindlings in de Löschkalkkuln..

 

Junge, wi seech min Anzug ut. Wat hett de Polier woll lacht! Bi Endärs op de litten Heid wusch ek min Anzug mit Woter ut'n Höhnertrog af, ober de Anzug weer hen und nich mehr to retten, de Kalk har em tweifreten. Wat dor in Hus op mi toköm, dat künnt ji jo denken.

 

(Ernst Schüttemeyer)

Heinz Tödtmann